Ende des letzten Jahres habe ich von der Redaktorin der Zeitschrift Doppelpunkt die unten stehende Anfrage bekommen. 

Auf der Suche nach spannenden Menschen, die ich für eine kurze Kolumne anfragen könnte, bin ich auf Sie gestossen. Eine Mystikerin, die sich auch mit Wirtschaft, Politik, Strategien und Führung auskennt, trifft man selten. Gerne frage ich Sie deshalb an, ob Sie für unser erstes Heft des Jahres 2020 eine kurze, persönliche Zukunftsvision schreiben mögen: Wenn Sie für den Fortbestand der Schweiz eine Strategie entwickeln müssten, wie sähe die aus?

Daraufhin habe ich mich an den Computer gesetzt und hier ist das Ergebnis (Veröffentlicht in der Januar 2020 Ausgabe des Magazins Doppelpunkt)

Meine Wünsche für die Schweiz für das Jahr 2020 und darüber hinaus.

Der Beginn des Jahres lädt immer wieder dazu ein, sich gegenseitig gute Wünsche zu senden, sich Ziele zu setzen oder auch dieselben zu überprüfen.

Ich bin dankbar, genau jetzt, in dieser Zeit Leben zu dürfen. In einer Epoche, in der wir uns bewusst werden, wie sehr sich unser tägliches Handeln, jeder Gedanke und jede Entscheidung auf das Wohl des Planeten, auf dem wir zu Gast sind, auswirkt und dadurch auch unser Schicksal beeinflusst.

Unsere Kauf- und Konsumentscheidungen haben Einfluss auf das Klima und auf das Wohlbefinden von Menschen rund um den Globus. Wir können mitbestimmen, und das in jedem Moment. Und doch ist es uns nicht immer bewusst, wie gross unser Einfluss ist. Wir denken, dass wir als einzelne Menschen nur wenig bewirken. Doch das Gegenteil ist der Fall.

In einem Gespräch vor wenigen Tagen habe ich die etwas gewagte These aufgestellt, dass Geld und Liebe enger miteinander verbunden sein sollten. In diesem Sinne wünsche ich der Schweiz und uns allen auf dieser Welt mehr Liebe zum Geld. Manch eine Person wird nun sagen, wir lieben das Geld doch längst abgöttisch. Wir haben uns Wohlstand erwirtschaftet, uns geht es gut. Wir können uns fast alles leisten, was wir wollen.

Doch ist das wirklich so? Lieben wir das Geld? Ich bezweifle das. Unsere Gesellschaft hat sich auf Geld als Tausch- und Zahlungsmittel verständigt. Doch was tauschen wir wogegen? 

Wenn wir jemanden lieben, wollen wir doch nur das Beste und Schönste für diese Person. Wir wollen, dass es der Person gut geht und sorgen uns um sie. Wer denkt, unserem Geld geht es gut, wenn wir es gedankenlos ausgeben, ohne dabei zu berücksichtigen, was es bewirkt, irrt.

Nur wenn wir unser Geld achtsam und liebevoll einsetzen, für verantwortungsvolle Ernährung, für Menschen, die in diesem Augenblick weniger haben, als für ein würdevolles Leben notwendig, für Dinge, die wir wirklich brauchen, wie Bildung und Gesundheit, nur dann schicken wir mit dem Geld auch unsere Liebe los. Und Liebe kann Berge versetzen.

Ich wünsche der Schweiz, dass sie eine Wirtschafts- und Finanzstrategie entwickelt, die nicht nur an heute denkt, sondern die Wirkung für die sieben Generationen, die nach uns kommen, berücksichtigt. Im Sinne der Politeia von Platon wünsche ich uns eine Politik, die das Ziel verfolgt, einen gerechten Staat zu erschaffen. Einen Staat in welchem die Interessen von Menschen, Natur und Wirtschaft in Balance sind.

Es stellen sich Fragen: Welche Strategie braucht es dazu? Welche Gesetze und Regulatorien müssen wir erlassen oder ändern? Wie lange brauchen wir, um ein gesamtes Land darauf hin zu entwickeln?

Die Antwort ist pragmatischer, als es diese grosse Veränderung vermuten lässt: 

Lasst uns achtsamer werden und unser Geld liebevoller nutzen, indem wir als Unternehmen, als Privatpersonen oder als Staat unsere alltäglichen Entscheidungen danach ausrichten, ob wir sie am Abend noch zufrieden und stolz unseren Freunden und Kindern erzählen können und mit gutem Gewissen sagen können, dass wir bei dem, was wir getan haben, niemandem auf der Welt wissentlich geschadet haben.

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