„Im Wesentlichen geht es darum, in Beziehung zu stehen.“ Dieser Satz begleitet mich schon lange in meinem Denken und Handeln. Kürzlich hatte ich die Gelegenheit, meine Gedanken dazu im Rahmen eines Videoprojekts von Teil der Lösung zu teilen. Christel Maurer und Sam Nüesch, die Köpfe hinter diesem inspirierenden Projekt, laden wöchentlich Expert:innen ein, um über nachhaltige Lebensstile zu sprechen. Mit ihren LifeLabs motivieren sie Menschen, aktiv an einer zukunftsfähigen Gesellschaft mitzuwirken.
Ich durfte drei Fragen beantworten, die mich zum Nachdenken über meinen eigenen Beitrag zur Lösung anregten.
Was beschäftigt mich am meisten hinsichtlich der ökologischen Krise?
Diese Frage ist für mich eigentlich die falsche Frage. Die ökologische Krise sehe ich in erster Linie als Folge einer Beziehungskrise. Wir Menschen haben die Verbindung zu uns selbst, zur Natur und zu unserer Umgebung verloren. Diese Entfremdung ist der Kern des Problems. Natürlich ist es wichtig, die ökologischen Herausforderungen im Blick zu behalten – aber wenn wir wirklich etwas verändern wollen, müssen wir uns um unsere Beziehungen kümmern: zu uns selbst, zueinander und zur Welt um uns herum.
Was trage ich zur Lösung bei?
Mein Beitrag beginnt mit meiner Art zu denken und zu leben. Ich versuche, das zu tun, was ich für richtig halte – und ob das tatsächlich eine Lösung ist, finde ich erst heraus, wenn ich mit anderen Menschen zusammenarbeite. Konkret bin ich in der regenerativen Finanzwirtschaft tätig. Mein Ziel ist es, Geldströme dorthin zu lenken, wo sie wirklich gebraucht werden – hin zu Projekten und Initiativen, die nachhaltig wirken und einen positiven Wandel fördern.
Was kann jede:r Einzelne tun, um Teil der Lösung zu sein?
Für mich gibt es drei wichtige Schritte:
- Standortbestimmung: Jede:r sollte sich fragen: Wo stehe ich? Was sind meine Werte und Überzeugungen? Nur wer seinen Ausgangspunkt kennt, kann bewusst handeln.
- Freude am Handeln: Nachhaltigkeit darf Spaß machen! Es ist wichtig, dass wir unsere Stärken und Interessen nutzen und dabei Freude empfinden.
- Gemeinschaft suchen: Lösungen entstehen nur gemeinsam. Niemand kennt „die eine“ Lösung – wir können sie nur zusammen entwickeln.
Teil der Lösung zu sein bedeutet für mich nicht Perfektion oder das Finden einer endgültigen Antwort. Es bedeutet vielmehr, sich auf den Weg zu machen – offen für Neues, bereit zur Zusammenarbeit und mit dem festen Willen, Beziehungen wiederherzustellen.
Hier sind mein Video und auch die Beiträge der anderen Expertinnen, welche seit 2019 an den LifeLabs im Kulturpark seit 2019 mitgewirkt haben, zu finden.